In unserem neuesten Youtube-Video zeige ich euch welche Übungen aus dem Bereich Sprungtraining ich aktuell mit Rio mache . In dem Video habe ich euch darüber hinaus kurz erklärt warum die Übungen aus meiner Sicht nichts für Hunde im Aufbau oder mit Hunde im Aufbau sind, hier im Blog möchte ich euch heute aber auch kurz erklären warum Rio diese Übungen machen “darf”. Dafür ist es wichtig das ich das Sprungtraining mit meinen Hunden in 3 Phasen aufteile .
Heute kommen wir zu Teil 2 der Ursachen für Sprungprobleme/Stangenfehler
Geschwindigkeit
Ein weiteres Problem ist die Geschwindigkeit mit der manche Hundeführer meinen ihren Hund arbeiten zu müssen. Dabei scheinen einige unsere Parcours eher für 3 spurige Autobahnen ohne Geschwindigkeitsbegrenzung zuhalten, die noch dazu niemals enden. Anders kann ich mir nicht erklären wie man auf die Idee kommt das man ohne Lenkung und Bremse ( gerade bei jungen Hunden ) auch nur Ansatzweise klarkommt. In einem Agility-Parcours kann kaum ein Hund erstens voll “ausgefahren” werden und zweitens braucht es eine sehr gute Steuerung. Und wer mir dann mit der Angst kommt der Hund könnte zu langsam werden, der muss mir mal erklären wie man aus einem Ferrari eine Ente macht ? Bestimmt nicht in dem man lenkt und bremst.
Hundeführerfehler
Natürlich gibt es auch Stangenfehler bei denen der Hundeführer dafür verantwortlich ist das die Stange gefallen ist. Wenn man aber in der Ausbildung seine Hausaufgaben gemacht hat, dann sind das wirklich Ausnahmen und ein gut ausgebildeter Hund verträgt so einiges an Hundeführer-Aktionen ohne dass dadurch die Stange fällt. Darüber hinaus werden einige “Hundeführer-Fehler ” erst dadurch notwendig das man einen der anderen Auslöser nicht beachtet hat. So müssen ganz viele Hundeführer z.b zwangsläufig im Weg rumstehen weil ihrem Hund der Gerätefokus fehlt. Ich würde mir oft wünschen das die Hundeführer viel öfter ihre Fehler in der Ausbildung suchen als in ihrer tatsächlichen Führweise. Wenn man da so kritisch und wissbegierig wäre wie man es bei Führtechniken etc. ist, wäre Sprungtraining ein viel größeres Thema und unsere Hunde wesentlich besser ausgebildet.
Kriterium Stange
Dieses Auslöser kommt wesentlich seltener vor als wir Hundeführer gerne denken. Hunden denen die Stangen wirklich egal sind gibt es nur wenige und nur ganz wenige unbelehrbare. Viel mehr ist es so das alle möglichen Probleme von uns gerne in diese Kategorie geschoben werden, weil dann liegt es ja am Hund.
Heute soll es darum gehen welche Dinge ein Sprungproblem/Stangenproblem auslösen. Dazu ist zu sagen das es sehr viele Auslöser für Probleme am Sprung gibt und diese auch immer in einer Wechselwirkung zueinander stehen.
Da aber viele Hundeführer nicht wissen, wo sie überhaupt ansetzen müssen bzw. worauf zu achten ist, habe ich euch 6 Kategorien (heute 3 morgen 3 ) mitgebracht in die man die meisten Auslöser für Sprungprobleme einordnen kann
Körperliche Vorraussetzungen / Verletzungen/Krankheiten
Das ein Hund auf Grund von einer Verletzung oder Schmerzen ein Sprungproblem haben bzw. Entwickeln kann sollte jedem inzwischen bewusst sein. Dennoch scheint einigen nicht bewusst zu sein das dieses nicht immer offensichtlich ist und so wird oft gewartet bis das Problem auch an anderen Stellen sichtbar ist. Gerade Hunde die “über Nacht” ein Sprungproblem entwickeln, gehören zunächst zum Tierarzt bzw. Physiotherapeuten. Neben dem Rücken, der Gelenke und der Pfoten, sollten dort auch die Augen gescheckt werden.
Neben Verletzungen und Krankheiten kann auch der Körperbau des Hundes Sprungprobleme begünstigen. Grundsätzlich muss man kein Experte sein um den Körperbau seines Hundes seines Hundes zu kennen. Leider ist es so das viele Hundeführer den Charakter, trieb etc. Ihres Hundes perfekt kennen, der Körper des eigenen Hundes aber eine große Unbekannte ist. Und das obwohl wir mit diesem mindestens genauso viel arbeiten wie mit dem Wesen oder dem Trieb. Dabei sind einfache Parameter wie das Verhältnis Rücken/Beine, Körperhaltung etc. Leicht zu erkennen. Und im Zweifel muss ich mir halt einmal zu Beginn der Ausbildung eine fremde Meinung einholen, damit ich weiß mit was ich da arbeite bzw. Mit was mein Hund arbeiten muss. In meinen Augen darf es einfach nicht passieren das sich bei einem Hund der z.b hinten überbaut ist( Hinterbeine sind etwas länger als die Vorderbeine ) gefragt wird warum dieser Stangen schmeißt oder warum ein Hund mit einem kurzen Rücken zu hoch springt. Sowas gehört zum kleinen 1×1 (grade für Trainer) und muss erkannt werden. Denn solche Hunde haben ohne das gezielte Training von Fähigkeiten die ihre Schwächen ausgleichen keine Chance eine gute Sprungtechnik zu entwickeln.
Gerätefokus
Ein weiteres großes Problem ist der Gerätefokus. Das der Hund seine Aufmerksamkeit auf das Gerät Sprung lenkt auch wenn der Hundeführer sich bewegt etc. Ist essentiell für eine gute Sprungtechnik, denn wer nicht hinschaut kann keinen Absprungpunkt finden, kann nicht abschätzen wie hoch die Hürde ist etc. . Ist der Fokus am Sprung nicht auf diesem, könnte man dem Hund auch gleich die Augen verbinden, der Effekt wäre der gleiche. Dabei ist ganz wichtig zu verstehen, das ausgelegte Spielzeuge mit Blick auf die Sprungtechnik oft eher ein Problem sind als das Sie helfen. Für Hunde die sauber springen und lediglich einen Zug nach vorne entwickeln sollen, sind Spielzeuge optimal, bei Hunden die nicht gut springen und Gerätefokus durch Spielzeugfokus ersetzt wird nicht.
Sprungtechnik
Das Thema Sprungtechnik (Absprungpunkt, Flugkurve, Sprungstile etc. ) hab ich schon so oft zum Thema gemacht das es mich schon langsam nervt. Dennoch hier nochmal der Hinweis, Sprungtechnik ist nichts was vom Himmel fällt und auch nichts das man mit der richtigen Linie gleich mit kauft. Viel mehr muss man dem Hund gezielt eine Sprungtechnik beibringen. Aber da die meisten Hundeführer keine Ahnung von Sprungtechniken haben ist es auch nicht weiter verwunderlich das die Hunde auch keinen Plan haben und dementsprechend Fehler machen.
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